Chronik.

1928-1930 Vorkriegszeit

1926 In Nürtingen begann 1926 der Lehrer Emil Pfeiffer mit dem Bau eines Segelflugzeugs. Kaum war das Werk vollendet, wurde er nach Würtingen versetzt und unternahm dort auf der Alb die ersten Flüge. Hiervon angeregt, fanden sich im Jahr 1927 Karl Koch, Gerhard Widmann, Willi Hoffmann, Georg Griesinger, Hans Haußmann, Albert Schweizer, Emil Kübler, Ernst Reutter, Gustav Haderer und andere zusammen und bildeten den Stamm einer kleinen Gruppe, die sich dem Segelfluggedanken verschrieben hatte.

1928 Die Flug- und Arbeitsgruppe Nürtingen des WLV wurde gegründet. Vorsitzender war Karl Koch, Werkstattleiter Emil Kübler.

1929/1930 Der Bau des ersten Flugzeugs wurde in einer winzigen Werkstätte beim Lindenbad begonnen und die ersten Sprünge und Rutscher erfolgten mit der „Stricknadel“ im Rieth und um den Sonnenhof im Tiefenbachtal.

1930-1945 NS-Zeit

1931 Dr. Wilhelm Dandler kam zu der kleinen, unermüdlichen Gruppe der Gründer des Vereins hinzu. Er war damals schon als Fliegerarzt weit über die engeren Grenzen Nürtingens hinaus bekannt. Als Vorsitzender von 1931 bis 1933 war Georg Griesinger gewählt worden.

1932/1933 Das zweite Schulflugzeug, die „Stadt Nürtingen“, wurde gebaut. Baubeginn war in einem kleinen Raum in der Vendelaustraße, vollendet wurde die „Stadt Nürtingen“ in einem Schuppen in der alten Ziegelei. Eine ganze Reihe von Segelflugprüfungen konnte mit diesem Flugzeug an der Teck abgelegt werden.
1934 Unter dem Vorsitzenden Albert Schweizer wurde auf dem Feßmannschen Platz eine Werkstatt eingerichtet und der Übungssegler „Wildschütz“ gebaut. Durch das öffentliche Interesse und den Zustrom neuer Mitglieder war es möglich, Maschinen zu kaufen, die ein leichteres Arbeiten ermöglichten. Diplomingenieur Walter Schöck wurde Flugleiter. Seinem unermüdlichen Einsatz ist es zuzuschreiben, daß der Flugsport in unserer engeren Heimat einen großen Aufschwung nahm.
 
1935 Auch durch seine Initiative war es möglich, am Ostermontag 1935 auf den Wiesen zwischen Oberboihingen und Zizishausen einen Großflugtag durchzuführen. Im Gartenhaus der Taubstummenschule wurde der Bau des Schulflugzeugs Grunau 9 begonnen und in einer Werkstatt des Lockschen Fabrikgebäudes vollendet. Dieses Flugzeug erhielt den Namen des berühmten Fliegers Oswald Boelcke. Ein gestiftetes Leistungsflugzeug kam zu den selbstgebauten Übungsflugzeugen hinzu und vervollständigte den Flugzeugpark. In diesem Jahr wurde die FAG Nürtingen als Ortsgruppe in das NSFK eingegliedert. Der Zweite Weltkrieg unterbrach die weitere Entwicklung.
 
1945 Fast schien es, als sei das Ende des Zweiten Weltkriegs auch das Ende des Segelflugs. In Deutschland, dem Geburtsland dieses schönen Sports. Wertvolles Fluggerät wurde zerstört und jegliche fliegerische Tätigkeit verboten.

1950-1959 Nachkriegszeit

1950 Erst jetzt wurde das Kontrollratsgesetz, das unter anderem den Bau und das Fliegen von Segelflugzeugen und Flugzeugmodellen verbot, gelockert. Am 15. September 1950 konnte im Hotel Löwen-Post, anknüpfend an die seit 1928 bestehende Segelflugtradition in Nürtingen, der Flugsportverein Nürtingen 1928 e.V. wiedergegründet werden. Als Vorsitzenden wählten die Mitglieder Dr. Dandler, als Kassier Willi Hoffmann und zum Schriftführer Otto Roller. Mit dem Modellflugsport wurde in dem von den Besatzungsmächten erlaubten Rahmen unter der Leitung von Karl-Heinz Kicherer angefangen.

1951 Nach Aufhebung des Bau- und Flugverbots mußte mit dem Segelflug wieder ganz von vorn begonnen werden. In einjähriger Bauzeit entstand in zirka 3000 Arbeitsstunden ein Schulgleiter SG 38.

1952 Am 22. Juni 1952 erfolgte auf dem Schillerplatz die Taufe des SG 38 auf den Namen „Heckschnärr“. Fräulein Ursula Schnizler nahm die Taufe vor.In dieses Jahr fiel auch der Beginn des Baus einer Motorstartwinde, die uns vom bisher üblichen Gummiseilstart am Berghang unabhängig machen sollte. Zum Bau stellten zwei Nürtinger Gewerbebetriebe in dankenswerter Weise ihre Räume zur Verfügung. Durch das Entgegenkommen der Metabowerke konnte das selbstgeschaffene Gerät vorübergehend im alten Zementwerk untergestellt werden. Da es an einer Werkstatt zum Bau eines Segelflugzeugs fehlte, wurde mit Unterstützung der einheimischen Industrie ein Übungssegelflugzeug vom Typ Grunau Baby IIb gekauft.

1953 Zu Beginn dieses Jahres konnte die in vielen Freizeitstunden erbaute Startwinde, verbunden mit dem Einflug des „Baby“, auf der Hahnweide erprobt werden. Am 26. April 1953 übergab Bürgermeister Pfänder auf dem Schillerplatz Winde und Flugzeug ihrer Bestimmung. Das nun schon recht stattliche Vereinseigentum durfte vorläufig in der Kronenscheuer in Oberensingen untergestellt werden. Am 16. Juni erfolgte der Eintrag des Flugsportvereins in das Vereinsregister. Mit dem Erwerb des früheren Fahrzeugschuppens der Konsumgenossenschaft in der Kanalstraße wurde der Verein endlich Besitzer einer eigenen Werkstatt.

1954 Herr Hermann Heller stiftete dem Verein einen Leistungsdoppelsitzer vom Typ Bergfalke, hergestellt bei der Firma Wolf Hirth in Nabern. Das Flugzeug wurde am 16. Mai 1954 auf dem Gelände zwischen Hohenneuffen und Burrenhof durch Fräulein Birgit Heller auf den Namen seines Spenders getauft. Dieses Gelände wurde vorübergehend vom Verein auf der Suche nach einem eigenen Fluggelände benützt. Herr Hermann Heller setzte mit diesem Geschenk eine Tradition seiner Familie fort, denn bereits 20 Jahre früher hatten die Gebrüder Heller den Segelfliegern einen „Bussard“ gestiftet. Dr. Dandler überreichte Diplomingenieur Hermann Heller eine Ehrenurkunde, die ihn zum ersten Ehrenmitglied des Flugsportvereins Nürtingen ernannte.

1955/1956 Da die Winde für den Doppelsitzerbetrieb zu schwach war, begann man mit dem Bau einer stärkeren. Eine Umlage unter den Aktiven und der Verkauf der alten Winde sicherten die Finanzierung. So konnte die neue Winde im Frühjahr 1957 in Betrieb genommen werden. Dr. Dandler und Willi Hoffmann bekamen vom Deutschen Aero Club e.V. am 8. Juli 1956 „Das Diplom Otto Lilienthal“ für langjährige treue Mitarbeit im Dienst des Deutschen Luftsports.

1957/1958 Für die Anschaffung eines Leistungseinsitzers vom Typ L-Spatz 55 mußten die Vereinsmitglieder wieder in die Tasche greifen, und erst die Mithilfe verschiedener hiesiger Firmen ermöglichte den Kauf des Flugzeugs. Am 31. Mai 1958 wurde es auf der Hahnweide durch Herrn Albrecht Schnizler als „Spätzle“ seinem Element übergeben. Mit einer Feier am 18. Oktober 1958 in der Stadthalle konnte das dreißigjährige Jubiläum festlich begangen werden. Dr. Dandler, damals 67 Jahre alt, erhielt das silberne Leistungsabzeichen des Deutschen Aero-Clubs und für seine Verdienste um den Luftsport die silberne Ehrennadel des BWLV. Für ihre Verdienste um den Flugsportverein Nürtingen wurden Herr Albrecht Schnizler zum Ehrenmitglied und Willi Hoffmann zum Ehrenschatzmeister ernannt.

1958/1959 Der Bau des Schulungsdoppelsitzers Rhönlerche in dieser Zeit war der letzte Segelflugzeugeigenbau des Vereins. Neue Techniken und Materialien ließen den Eigenbau nicht mehr zu. Das „Knöpfle“ (Rhönlerche) flog am 23. Mai 1959 zum erstenmal, nachdem es von Fräulein Stumpp auf der Hahnweide getauft worden war.

1960-1969 Wirtschaftswunder

1959/1960 Hermann Heller stiftete dem Verein einen Hochleistungssegler vom Typ Ka 6, und Frau Heller vollzog die Taufe am 30. April 1960. Der Täufling erhielt den Namen „Hertha“. Bei der Modellbaugruppe ging die Leitung an Hermann Kotz über.

1961 Dr. Dandler erreichte mit der Ka 6 im Februar 1961 in Fayence (Südfrankreich) eine Startüberhöhung von 6700 m und erfüllte damit eine Bedingung für das goldene Leistungsabzeichen der Segelflieger. An seinem 70. Geburtstag wurde er mit der goldenen Ehrennadel des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbands ausgezeichnet. Der nunmehrige Umfang des Flugzeug- und Fahrzeugparks – der Verein besaß fünf Segelflugzeuge, einen Lkw mit Startwinde, einen Pkw als Seilrückholfahrzeug und mehrere Transportanhänger – verlangte eine Vergrößerung der Werkstatt. Im Frühjahr 1961 ist dies durch die Eigenleistungen der Vereinsmitglieder erfolgt. Im Sommer 1961 beteiligte sich der Verein als Mitveranstalter eines Großflugtags auf der Hahnweide.

1962 Am 8. August 1962 startete Dr. Dandler zu einem beabsichtigten 300-km-Überlandflug. In der Nähe von Merklingen stürzte er aus ungeklärten Gründen tödlich ab; ein schwerer Verlust für den Verein, dessen Vorsitzender und unermüdlicher Förderer er stets gewesen war. Am 14. September 1962 erfolgte die Wahl von Ernst Schulmeister und Heinz Weber zum Ersten und Zweiten Vorsitzenden.

1963 Im Lauf des Jahres wurden das Grunau Baby IIb und der L-Spatz 55 verkauft und zwei Hochleistungssegler Ka 6 bestellt.

1964 Am 12. April 1964 konnte die erste der beiden Maschinen im Hof der Stadthalle auf den Namen „Dr. Dandler“, und am 3. Oktober 1964 im Rahmen eines Fliegerballs die zweite auf den Namen „Nürtingen“ getauft werden.

1965 Emil Stoll erhielt im Mai „Das Diplom Otto Lilienthal“ für langjährige treue Mitarbeit im Dienste des Deutschen Luftsports vom Deutschen Aero-Club e.V.

1966 Der Doppelsitzer vom Typ Bergfalke, inzwischen zwölf Jahre alt, wurde durch einen Doppelsitzer in Metallbauweise, Typ Blanik, ersetzt. Herr Hubert Heller taufte das Flugzeug auf den Namen seines Vaters Hermann Heller. Bei der anschließenden Feier im Gasthaus Vier Jahreszeiten wurde Herrn Hubert Heller die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

1967 Die Zunahme des Sportflugverkehrs und die Nähe des Fluggeländes Hahnweide zur Kontrollzone des Stuttgarter Flughafens erforderten die Ausrüstung aller Flugzeuge mit Funkgeräten und für die Mitglieder die Erlangung des Sprechfunkzeugnisses. Nur durch die seit 1964 übernommenen Lohnarbeiten für heimische Betriebe der Metallindustrie und durch die Opferbereitschaft der Mitglieder war es immer wieder möglich, den finanziellen Anforderungen gerecht zu werden.

1968 Im kleinen Rahmen wurde in der Gaststätte Waldheim das vierzigjährige Vereinsjubiläum gefeiert.

1969 Hermann Wenzelburger löste den langjährigen Fluglehrer des Vereins, Rolf Graf, in seiner verantwortungsvollen Tätigkeit ab. Unser Blanik wurde zum Filmstar. Mit Peter Alexander, Theo Lingen, Heintje und unserem Blanik wurden Aufnahmen für den Spielfilm „Hurra, die Schule brennt“ gemacht.

1970-1979 Hippie-Zeit

1970 Am 26. Juni 1970 starb unser Kassier und Gründungsmitglied Willi Hoffmann, der von 1930 bis zu seinem Tod die Kassengeschäfte des Vereins mit Umsicht erledigt hatte. Schrittweise erfolgte nun eine Umstellung des Flugzeugparks. Die Rhönlerche „Knöpfle“ und die beiden Ka 6 wurden verkauft und dafür zwei Kunststoffmaschinen vom Typ Standard Cirrus der Kirchheimer Firma Schempp-Hirth angeschafft. Dietmar Geßner wurde Landesjugendmeister im Modellflug.

1971 Der Verein kaufte bei der Firma Scheibe in München einen Motorsegler (Motorfalke SF 26B). In einer Feier auf der Hahnweide wurde er auf den Namen „Walter Schöck“‚ zur Erinnerung an den ersten Fluglehrer des Vereins, getauft.

1972 Bei einer mißglückten Außenlandung ist unser Doppelsitzer und beim Windenstart eine Ka 6 stark beschädigt worden. Die Piloten erlitten dabei leichte Verletzungen.

1973 Unseren Flugzeugpark ergänzten wir durch den Erwerb einer Ka 6 E‘ die jedoch nach Lieferung der Club-Libelle verkauft wurde. Emil Stoll wurde mit der bronzenen Ehrennadel des Baden-Württembergischen Luftsportverbands e.V. ausgezeichnet für besondere Verdienste um den Luftsport in Baden-Württemberg. Die Mannschaft Dietmar Geßner/Hans Geßner erflog mit dem Motorsegler D-KFVN in Dettingen/Teck beim Wolf-Hirth-Gedächtnisflug den zweiten Platz.

1974 Im Frühjahr hatten sich die Vereinsmitglieder mit der Tatsache abzufinden, daß unsere Werkstatt in der Kanalstraße einem Erweiterungsbau der Gewerblichen Kreisberufsschule weichen mußte. Ein knappes Jahr blieb dem Verein für Planung und Errichtung eines Neubaus. Im September 1974 konnten wir von der Stadt Nürtingen ein Grundstück im Rieth pachten.

1975 Bereits am 9. Mai 1975 wurde das Richtfest gefeiert. Am selben Tag wurde das alte Werkstattgebäude abgerissen. Mit einem Tag der offenen Tür, verbunden mit einer umfangreichen Modellbauausstellung, konnte die neue Werkstatt im Mai 1976 offiziell in Betrieb genommen werden. Der Hauptraum ist so bemessen, daß Arbeiten an einem aufgebauten Flugzeug möglich sind. Es wurden weiter eingerichtet: eine Schlosserwerkstatt, ein Aufenthalts- und Unterrichtsraum und eine kleine Küche. Für die Modellbauer wurde ein zweckmäßiger Bastelraum geschaffen. Damit sind nun endlich beide Gruppen des Vereins unter einem Dach vereint. Trotz allem Engagement für die neue Werkstatt (der Innenausbau wurde vollständig in Eigenleistung der Mitglieder vorgenommen) kam das Fliegen nicht zu kurz. Mit einem zweiten Platz beim Motorsegler-Heimatwettbewerb des BWLV 1975 in Saulgau war unsere Mannschaft mit Dietmar Geßner und Klaus Melchinger erfolgreich. Von der Modellbaugruppe wurde Erich Hannemann Landesmeister im Hangflug, Hermann Kotz Landesmeister in der kombinierten Klasse und die Jugendlichen Hans-Martin Weber und Uwe Strayle erreichten in der Jugendmannschaftsmeisterschaft den dritten Platz.

1976 Da die Club-Libelle unsere Erwartungen als Übungsflugzeug nicht erfüllen konnte, wurde sie verkauft und durch einen Astir CS der Firma Grob in Mindelheim ersetzt. Seit Jahren beteiligten sich Mitglieder des Vereins regelmäßig am jährlich stattfindenden Internationalen Hahnweide-Wettbewerb und konnten gute Plätze belegen, wobei Dietmar Geßner den ersten Platz in der Jugendwertung und den sechsten Platz in der Gesamtwertung erzielte. Ein 500-km-Dreieck umrundeten Heinz Weber, Hermann Prager und Alfred Kemmler. Nach fünfundzwanzigjähriger umsichtiger und gewissenhafter Tätigkeit als Schriftführer gab Ernst Raisch sein von Otto Roller übernommenes Amt in jüngere Hände ab.

1977 Weitere Zielrückkehrflüge und Dreiecksflüge von 300 km und 500 km wurden durchgeführt. Beim 12. Internationalen Hahnweide-Wettbewerb war wiederum unser Nachwuchsflieger Dietmar Geßner mit dem ersten Platz in der Jugendwertung und einem dritten Platz in der Gesamtwertung der Standardklasse erfolgreich. Zweite und dritte Plätze wurden bei Motorseglerwettbewerben durch Werner Remmel/Dieter Laux und Klaus Melchinger/Dietmar Geßner belegt. Neben einer Zunahme der Mitglieder, hauptsächlich Jugendliche, und dem Zugang von Fluglehrer Walter Ruchay ist auch hier der Arbeit des Vereins Erfolg beschieden worden.

1978 Der Flugsportverein Nürtingen 1928 wird fünfzig Jahre alt. Erneut stellt der Nachwuchsflieger Dietmar Geßner bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren auf dem Klippeneck mit einem ersten Platz sein Können unter Beweis. Der Motorfalke, fast acht Jahre alt, wird durch einen neuen Motorsegler, AVo 68 S Samburo, ersetzt. Dieses Flugzeug wird am 7. Oktober 1978 anläßlich der Jubiläumsfeier in der Stadthalle in Nürtingen auf den Namen des früheren, verdienstvollen Vorstands Dr. Dandler getauft. Der Flugsportverein hat gegenwärtig 90 Mitglieder und Förderer. Der Flugzeugpark besteht aus dem Doppelsitzer „Blanik“, der vorwiegend zur Schulung benutzt wird; zur Weiterbildung steht der Astir CS zur Verfügung, zwei Standard Cirrus sind für Leistungsflüge verfügbar. Der neue Motorsegler ergänzt die Reihe der Flugzeuge.

1979 Flugleiter Gustav Schober stellt nach langjähriger Tätigkeit sein Amt zur Verfügung, Nachfolger wird Michael Stoll. Emmerich Schertler erwirbt die Werkstattleiterbefähigung.

1980-1989

1980 Dietmar Geßner erfliegt in St. Auban/Frankreich das goldene Leistungsabzeichen mit einem Diamanten (5000 Meter Höhengewinn). Beim Werkstattneubau werden die Außenanlage und die Zufahrt hergestellt.

1981/1982 Die Flugschulung wird auf einen Doppelsitzer in Kunststoffbauweise vom Typ Twin-Astir umgestellt. Oberbürgermeister Bachofer tauft das neue Flugzeug beim Stadtfest auf den Namen „Stadt Nürtingen“. Hans Geßner löst Ernst Raisch als Schriftführer ab. Modellbauleiter Hermann Kotz übergibt sein Amt nach langjähriger Tätigkeit an Gerd Umlauf.

1983 Der Ganzmetall-Doppelsitzer Blanik wird verkauft. Hermann Prager legt 300 Kilometer im Dreiecksflug zurück. Heinz Weber scheidet auf seinen Wunsch nach zwanzigjähriger Amtszeit als Zweiter Vorsitzender aus, Werner Remmel wird zum neuen Zweiten Vorsitzenden gewählt. Kurt Fauß gibt nach zwölfjähriger Tätigkeit als Kassierer sein Amt zurück, Nachfolger wird Thomas Schaich.

1984 Die Mannschaft Werner Remmel/Hans Geßner wird Sieger beim Motorseglerwettbewerb in Binningen (Hegau). Ernst Schulmeister und Heinz Weber erhalten für zwanzigjährige Vorstandsarbeit die silberne Ehrermadel des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbands. Emil Stoll und Hermann Prager erhalten Ehrennadeln für langjährige Tätigkeit als Werkstattleiter.

1985 Ehrenmitglied Hubert Heller wird für jahrzehntelange Förderung des Flugsports vom Baden-Württembergischen Luftfahrtverband mit der goldenen Wolf-Hirth-Medaille ausgezeichnet. Karl Schaich wird für langjährigen aktiven Einsatz beim Flugsportverein die silberne Wolf-Hirth-Medaille verliehen. Der Flugbetrieb auf der Hahnweide ist durch Planierungsarbeiten auf der Landebahn beeinträchtigt.

1986 Ein neues Hochleistungssegelflugzeug des Typs DG 300 wird in Dienst genommen.

1987 Die seitherige Startwinde erweist sich für den Doppelsitzer als zu schwach. Eine neuwertige Winde mit stärkerem Motor wird angeschafft. Der Flugsportverein beteiligt sich beim Ferienprogramm der Stadt Nürtingen und beim Oldtimertreffen auf der Hahnweide.

1988 Ein neues Hochleistungssegelflugzeug des Typs Ventus B erhöht den Flugzeugbestand auf sechs Segelflugzeuge und einen Motorsegler. Beim Ferienprogramm der Stadt Nürtingen werden wieder Rundflüge mit dem Motorsegler angeboten. Der Flugsportverein feiert am 22. Oktober in der Stadthalle in Nürtingen das 60jährige Vereinsjubiläum.

1989 Als Ersatz für den verkauften Einsitzer vom Typ Standard Cirrus wird ein gebrauchter Einsitzer Typ DG 300 (Herst. Glaser-Dirks) angeschafft. Im Frühjahr fahren einige Mitglieder wieder zu einem Fluglager nach Sisteron in Frankreich. Eine andere Gruppe geht im Sommer ebenfalls zum Alpensegelflug nach St. Crepin/ Frankreich. Das jährliche Schulungslager findet auf dem Klippeneck statt. Mit einem Aufwand von 48.500 DM wird die Außenfassade des Werkstattgebäudes mit einer Metallverkleidung versehen. In der Werkstatt werden von den Aktiven 3.694 Arbeits-stunden geleistet.

1990-1999

1990 Der Verein schafft einen neuen Einsitzer vom Typ Discus (Fa. Schempp-Hirth) an. Emmerich Schertler wird vom BWLV für 27-jährige Tätigkeit als Werkstattleiter mit dem Diplom Otto Lilienthal ausgezeichnet. Andreas Böttigheimer und Alfred Kemmler absolvieren einen Werkstattleiter-Lehrgang, Gerd Weinmann und Martin Schaich erwerben die Fluglehrer-Lizenz. Es findet wieder ein Fluglager in Sisteron statt. Alfred Kemmler und Heinz Weber machen Streckenflüge über 600 km, Michael Stoll und Werner Remmel fliegen mit dem Motorsegler in einem Wanderflug über 4.500 km nach Schweden. Zwei Flugschüler erwerben den Luftfahrerschein, zwei weitere absolvieren den ersten Alleinflug mit dem Segelflugzeug. 4018 Werkstattstunden werden geleistet.

1991 Der Flugsportverein hat jetzt 76 Mitglieder, davon sind 40 aktive Piloten. Von den Aktiven sind 37 % unter 25 Jahre alt. Im August wird auf der Hahnweide ein Treffen der ehemaligen Aktiven veranstaltet, das großen Anklang findet. Fluglager finden wieder in Sisteron und St. Crepin/Frankreich statt, das Schulungslager wird auf der Hahnweide durchgeführt. In den Sommerferien bietet der Verein im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt Nürtingen wie schon in den Vorjahren Rundflüge für Schüler mit dem Motorsegler von der Hahnweide aus an. Von den 1295 in diesem Jahr mit den Segelflugzeugen und dem Motorsegler durch geführten Flügen waren 650 Schulungsflüge.

1992 Ernst Schulmeister feiert das 30jährige Vorstandsjubiläum. Der Flugzeugpark wird gründlich modernisiert: Ein Hochleistungsdoppelsitzer DG 500 (Fa. Glaser-Dirks) und ein weiterer Einsitzer Typ Discus (Fa. Schempp-Hirth) ersetzen die beiden Einsitzer DG 300 und Astir CS. Durch Satzungsänderung wird das Amt eines Jugendvertreters im Vereinsausschuss geschaffen. Fluglager finden in Sisteron und St. Crepin, ein Schulungslager in Albstadt-Degerfeld statt. In der Werkstatt wird ein Büroraum in Eigenarbeit, vorwiegend durch Ernst und Lotte Schulmeister, eingebaut. In der Werkstatt werden 4007 Arbeitsstunden geleistet, Spitzenreiter ist Altmitglied Emil Stoll mit 291 Stunden.

1993 Beim Seniorentreffen auf der Hahnweide wird der Doppelsitzer DG 500 auf den Namen des Altmitglieds und früheren Werkstattleiters Emil Stoll getauft. Ein Fluglager gibt es in Sisteron, das Schulungslager ist wieder in Albstadt-Degerfeld. H.D. Roth macht einen 500-km-Dreiecksflug und drei Nachwuchspiloten erwerben den Luftfahrerschein. Beim „Kinderfliegen“ im Rahmen des Ferienprogramms wird 55 Nürtinger Schülern mit dem Motorsegler die Umgebung ihrer Heimatstadt aus der Luft gezeigt. Die Arbeitsstatistik in der Werkstatt weist 3 691 Werkstattstunden aus, Spitzenreiter ist Manuel Mengs mit 212 Stunden.

1994 Ernst Schulmeister gibt nach fast 32 Jahren das Amt als 1. Vorsitzender an einen Jüngeren ab. Seine Amtszeit war durch einen stetigen Aufbau des Vereins bis auf die jetzige ausgezeichnete Ausstattung mit Flugzeugen und dem neuen Werkstattgebäude in Nürtingen gekennzeichnet. Michael Stoll wird einstimmig zum neuen 1.Vorsitzenden gewählt. Alfred Kemmler wird als Werkstattleiter Nachfolger von Andreas Böttigheimer, der sein Amt aus beruflichen Gründen abgibt. Traditionell gibt es wieder ein Fluglager in Sisteron, das Schulungslager findet in Erbach bei Ulm statt. Drei Piloten erwerben den Luftfahrerschein für den Motorsegler, im Kinderferienprogramm werden 60 Rundflüge absolviert. Bei Insgesamt 3847 Arbeitsstunden in der Werkstatt hat Ernst Schulmeister mit 215 Stunden am meisten gearbeitet. Der Hochleistungs-Einsitzer Ventus wird durch Einbau eines Turbomotors verbessert.

1995 In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 30.6.1995 wird die Gründung eines Fördervereins beschlossen, über den künftig die in der Werkstatt ausgeführten Lohnarbeiten und andere wirtschaftliche Aktivitäten günstiger abgewickelt werden können. Die Gründungsversammlung des „Fördervereins Flugsportverein Nürtingen“ mit 14 Gründungsmitgliedern findet am 30.11.1995 statt, als 1.Vorsitzender wird Ernst Schulmeister, als 2.Vorsitzender Heinz Weber gewählt. Im Januar 1996 wird der Förderverein im Vereinsregister eingetragen. Fluglager in Sisteron und Schulungslager auf der Hahnweide und in Erbach sind die Höhepunkte der Flugsaison. Der Motorsegler muss mit 17 Betriebsjahren zur Generalüberholung. Der Verein hat 74 Mitglieder, davon 38 Aktive. Die zunehmende Lohnarbeit hat die Werkstattstunden auf 5027 ansteigen lassen, Spitzenreiter ist Hermann Prager mit 285 Stunden. Beim Oldtimertreffen auf der Hahnweide sind alle Aktiven und viele Fliegerfrauen in einem Verkaufsstand für Getränke, Vesper, Kaffee und Kuchen wie schon zweimal zuvor (1993,1991) im Einsatz.

1996 Das Fluglager in Sisteron und ein Schulungslager in Erbach sind wieder fester Bestandteil des Jahresprogramms. Thomas Schaich belegt beim Hahnweide-Wettbewerb den 3. Platz in der Standardklasse und wird Dritter beim Hotzenwald-Wettbewerb. Vier Piloten erreichen mit dem Doppelsitzer beim Hohenloher Vergleichsfliegen einen 4. Platz. In der Werkstatt wird der Aufenthaltsraum renoviert und eine Küche. eingebaut. Bei 4648 Arbeitsstunden in der Werkstatt hat Hermann Prager mit 434 Stunden wieder den Bestwert.

1997 Als Übungsflugzeug für die Nachwuchspiloten wird ein Astir II angeschafft. Damit hat der Flugsportverein mit 7 Segelflugzeugen und einem Motorsegler den bisher größten Flugzeugbestand. Beim Hahnweidewettbewerb und beim OSCH erreichen die Nürtinger Piloten Mittelplätze. Nach einer Aussenlandung erhält Bertram Bauer ein polizeiliches Verwarnungsgeld wegen „unerlaubtem Abstellen eines Flugzeugs auf landwirtschaftlicher Saatfläche“. Das Fluglager ist wieder in Sisteron, das Schulungslager diesesmal in Dinkelsbühl. Von den 9 Flugschülern absolvieren zwei den ersten Alleinflug. Das Kinderferienprogramm führt wieder 60 Rundflüge durch. Zu neuen Vorsitzenden des Fördervereins werden Peter Krimmel (1.Vorsitzender) und Herbert Strobel gewählt. Der Förderverein hat jetzt 22 Mitglieder. Die Bewirtung beim Oldtimertreffen läuft erstmals in Regie des Fördervereins.

1998 Der Flugsportverein erwirbt mit notariellem Vertrag das Eigentum am Werkstattgrundstück in der Otto-Hahn-Straße 5/1, das in den letzten 25 Jahren von der Stadt Nürtingen lediglich gepachtet war. In Sisteron findet wieder ein Fluglager statt. Beim Schulungslager in Marienberg/Westerwald gibt es bei einer Aussenlandung mit dem Übungseinsitzer Astir einen Schaden, bei dem der Pilot glücklicherweise unverletzt bleibt. Die Nachwuchspiloten organisieren mit dem Max-Planck-Gymnasium im Rahmen der Zusammenarbeit „Schule und Verein“ drei Projekttage für die Schüler der Oberstufe, bei denen Schnupperflüge auf der Hahnweide, Theorieunterricht durch die Fluglehrer und eine Besichtigung auf dem Flughafen Stuttgart angeboten werden. Im August gibt es wieder Rundflüge im Kinderferienprogramm und ein Seniorentreffen auf der Hahnweide. In der Werkstatt werden in diesem Jahr 4595 Arbeitsstunden geleistet.

1999 Der Flugzeugpark wird durch einen neuen Hochleistungseinsitzer LS 8 (Fa. Schneider) verbessert, eine DG 300 wird verkauft. Die Startwinde wird auf einen Bundeswehr-LKW umgesetzt, der in Eigenarbeit renoviert wurde. Beim Fluglager in Sisteron sind in diesem Jahr neben der „Traditionsmannschaft“ fünf „Neue“ dabei. Das Schulungslager findet wieder in Erbach statt, es gibt drei erste Alleinflüge. Für 25 Schüler des Hölderlin-Gymnasiums werden Projekttage mit Rundflügen und Flugtheorie veranstaltet. Es gibt wieder Rundflüge im Kinderferienprogramm und ein Oldtimertreffen mit großem Arbeitseinsatz. Im ganzen Jahr werden 5839 Arbeitsstunden geleistet.

2000-2009

2000 Im Sommer wird der neue Doppelsitzer Duo-Discus (Fa. Schempp-Hirth) in Betrieb genommen, der einige Monate später noch mit einem Turbo-Motor ausgerüstet wird. Der Flugzeugpark ist jetzt auf 8 Segelflugzeuge angewachsen, soll aber wieder an den kleineren Bedarf angepasst werden. Das Fluglager in Sisteron hat wieder eine verstärkte Teilnehmerzahl, das Schulungslager findet in Hayingen statt. Martin Schaich und Gerd Weinmann nehmen am Hahnweide-Wettbewerb teil. Bei der Nachwuchsschulung gibt es zwei erste Alleinflüge und drei neue Luftfahrerscheine. Das Seniorentreffen wird mit einer Flugzeugtaufe verbunden. Der Duo-Discus wird auf den Namen unseres langjährigen Vorsitzenden Ernst Schulmeister, die LS 8 auf den Namen unseres verdienten Altmitglieds Karl Schaich getauft. Traditionell werden wieder Rundflüge im Kinderferienprogramm durchgeführt. Die Werkstatt verzeichnet 5438 Arbeitsstunden.