Streckensegelflug.

Streckensegelflug bezeichnet das Vorhaben, mit einem Segelflugzeug eine möglichst lange Strecke ohne Motorkraft und ohne Zwischenlandung abzufliegen. Die geflogenen Strecken können dabei je nach Wetter viele hundert Kilometer lang sein. Die ideale Zeit für besonders lange Streckenflüge sind die Monate April, Mai und Juni. Hier liegen üblicherweise die besten Wetterbdingungen vor. Im Hoch- und Spätsommer wird die Thermik meist schon etwas schwächer, aber auch hier sind noch sehr weite Flüge möglich.

Bei uns im Verein wird oft “auf Strecke gegangen”, wie man im Fachjargon sagt. Unsere Hochleistungsflugzeuge, wie zum Beispiel der Arcus, Ventus oder Duo Discus bieten hierfür erstklassige Voraussetzungen.

08:00 | Aufbau
Soll eine große Strecke geflogen werden wird versucht, bereits zu Beginn der Thermik in der Luft zu sein, um möglichst viel Zeit zur Verfügung zu haben. Daher wird bereits gegen 8 Uhr mit den Vorbereitungen begonnen: Flugvorbereitung machen, Flugzeug aufbauen, Batterien einbauen, Fallschirm bereitlegen, Flugzeug checken und an den Start stellen, usw.
09:00 | Flugvorbereitung
Auf einen Streckenflug geht man nicht unvorbereitet. Noch am Boden plant man die Route, prüft die Wetterbedingungen und legt sich die passenden Navigationskarten zurecht. Auch an einen Sonnenhut und Sonnencreme sollte man denken. Genug Getränke und ein kleiner Snack runden das Gepäck ab.
09:30 | Start
Wer so früh starten will, entscheidet sich in der Regel für einen F-Schlepp, man wird also von einem Motorflugzeug in die Luft gezogen. Im Gegensatz zu einem Windenstart kann man sich von dem Motorflugzeug auch gleich auf die Schwäbische Alb schleppen lassen, wo die Thermik schon etwas früher losgeht. Die Hahnweide liegt auf ca. 350m Höhe. Hat man nach ca. 10 Minuten im F-Schlepp eine Höhe von 800-1.000m erreicht, trennt man sich vom Motorflugzeug indem man das Schleppseil am Segelflieger ausklinkt. Hat sich das Segelflugzeug vom Motorflugzeug getrennt, muss der Pilot nach Thermik suchen um weiter zu steigen.
10:00 - 18:00 | Der Flug
Nach dem ersten Aufkreisen in der Thermik kann es losgehen, es folgt die erste Gleitphase. Dabei fliegt man mit dem Segelflugzeug eine Route ab, die man sich schon zuvor überlegt und in den Bordomputer einprogrammiert hat. Im Gleitflug sinkt das Flugzeug langsam aber stetig in Richtung Boden. Um wieder an Höhe zu gewinnen, muss in regelmäßigen Abständen wieder in der Thermik gekreist werden. So besteht ein Streckenflug aus dem ständigen Wechsel von Kreisflug in der Thermik und Geradeausflug.
18:00 | Aufräumen
Nach der Landung muss das Flugzeug von Mücken welche sich auf den Flügeln über den Tag angesammelt haben gereinigt werden. Die Batterien werden an das Ladegerät angeschlossen und noch diverse andere Ausrüstungsgegenstände verstaut. Zuletzt kommt das Segelflugzeug meist wieder zurück in den Transportanhänger. Mit ein, zwei Helfern dauert das Abmontieren der Flügel keine 5 Minuten.
19:00 | Feierabend
Geschafft! Nach einem so langen Tag hat man richtig Hunger. Deshalb ist unser Italiener am Flugplatz oder die Grillstelle jetzt der "Place to be". Pizza, ein kühles Getränk, der Sonnenuntergang und die Kameraden mit denen man die Erlebnisse des Fluges teilen kann - so klingt der Tag gemütlich aus.
Fabian Dostal
    Fabian Dostal

    Flugzeugwart

    Kameradschaft wird bei uns groß geschrieben. Sowohl beim Flugbetrieb als auch in der Werkstatt haben wir immer wenn es notwendig ist eine schlagkräftige Mannschaft mit der wir richtig was bewegen können. Mich beeindruckt immer wieder, dass wir ehrenamtlich so viele komplexe Flugzeuge und Geräte in Schuss halten können.